Die Historie
Das 14.600 m² große Areal war ursprünglich Standort der Papierfabrik Weiß, die im Jahr 1905 abgebrannt ist. Es folgte der Neuaufbau im Jahr 1908, an den große Hoffnungen geknüpft waren. Später wurde das Gelände als Lederfabrik genutzt.
Seit 1970 wird der alte Fabrikstandort nicht mehr nachhaltig genutzt und ist letztlich nur noch brachliegend. Einige verfallene Fabrikgebäude sind noch zu sehen.
Mit der beabsichtigten Entwicklung soll das Gelände zukunftsgerichtet revitalisiert werden und die standortbezogenen Besonderheiten zukunftsorientiert entwickelt werden.
Das Konzept
Schaffung eines städtebaulichen und architektonischen Vorzeigebeispiels, das für künftige Revitalisierungsprojekte in Bezug auf Nachhaltigkeit, Mobilität und Bauweisen Maßstäbe setzt.
Herstellung einer hohen baulichen Dichte verbunden mit qualitätsvollen und erlebbaren Freiräumen an Enz und Enzkanal für BewohnerInnen und BesucherInnen, Stärkung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, mutige Weitergestaltung der bestehenden Infrastrukturen und Ermöglichung neuer Formen der Nutzung und Interaktion.
Ziel ist der nachhaltige Umgang mit Flächen, Landschaftsraum und sonstigen Ressourcen. Generell ist im Quartier die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Berücksichtigung eines optimierten Stoffkreislaufs Maßstab der Planung.
Das gesamte Verkehrssystem soll ressourcenschonender und platzsparender werden; es sollen stadtverträgliche und niederschwellige Formen der Mobilität entstehen.
Klimafreundliches, nachhaltiges Wohnen, Leben und Arbeiten
Eine durchdachte städtebauliche Lösung mit hoher Dichte auf der „Insel“. Die kompakten Baukörper bilden die Form der Insel in der dritten Dimension und die außergewöhnliche Bauform ermöglicht viele Raum- und Nutzungsangebote. Bewohnerparkplätze liegen nicht sichtbar zwischen der Böschungskrone Richtung Enz und den additiven Gemeinschaftsnutzungen hin zum Kanal. So gelingt es, die öffentlichen und privaten Grünbereiche im Bereich der Insel komplett autofrei zu halten. Besucherparkplätze sind im Mobility-Hub direkt an der Bundesstraße angeordnet.
Für den ideal platzierten Mobility-Hub wird eine Kooperation mit einem Autohersteller, z. B. Tesla und Porsche angestrebt. Durch eine intelligente Speichertechnik, z. B. Tesla Powerwall, kombiniert mit einer Quartiersgarage wird die motorisierte Mobilität auf das Notwendigste reduziert. Besucher erreichen die Insel nur zu Fuß über die Brücke. Am Mobility-Hub sollen weitere (Mobilitäts-) Angebote, wie z. B. Lastenräder, Leihräder, Car-Sharing, E-Roller, Fahrrad-Werkstatt, Paketstation angeordnet werden. Auch eine öffentliche Stromtankstelle soll in diesem Bereich in Kooperation mit einem regionalen Energieversorger (z. B. Netze BW, Tesla Octopus) vorgesehen werden.
Neue Formen der Nutzungsmischung und Nutzungskombination als selbstverständlicher Bestandteil. In den Sockelgeschossen sollen beispielsweise Coworking Spaces, Impulsräume, Gästezimmer, quartiersbezogene Gemeinschaftsräume, Fitnessräume, Ateliers, Manufakturen und Werkstätten platziert werden, die einen hohen Nutzungswert des Quartiers erzeugen und eine neue Kombination von Wohn-, Arbeits-, und Freizeitwelten entstehen lassen.
Schaffung von attraktiven Naherholungsräumen mit hoher Aufenthaltsqualität und Erlebbarkeit der Natur. Vorgesehen ist die direkte Anbindung des Quartiers an den Enztalradweg und hinein in den Landschaftsraum. So entsteht ein einzigartiger Rückzugsort am Fluss. Im Bereich der Inselspitze, soll ein öffentlicher Quartiersspielplatz für alle Generationen entstehen. Über diesen Begegnungsraum wird das Quartier vom Landschaftsraum ohne motorisierten Individualverkehr frei zugänglich gemacht. Auch alle anderen öffentlichen Räume im Quartier werden so ausgestaltet, dass Begegnung und Kommunikation gefördert werden.
Quartier energetisch weitgehend selbstversorgend, z. B. eine Nahwärmeversorgung, ggf. unter Einbeziehung der Wasserkraft; angedacht ist ein Wasserkraftwerk für die Stromgewinnung. Zusätzlich werden die Dächer mit PV-Anlagen ausgestattet; die Speicherung der Energie soll in Powerwalls erfolgen.
Das Regenwasser soll für die Gebietsbewässerung genutzt werden; die Überschüsse werden über den Kanal zur ergänzenden Speisung für das Kraftwerk in der Enz geleitet.
Angelehnt an den historischen Hintergrund des Holztransportes vom Schwarzwald über die Enz bis hin zum Rhein sollen die Gebäude in modularer und damit anpassbarer Bauweise erstellt werden – teilweise in Holzbau mit Weißtannenholz aus dem Schwarzwald und ggf. zusätzlich weiteren Leichtbautechniken umgesetzt werden. (Holzbauunternehmen aus Höfen an der Enz). So entstehen kurze Transportwege des Baustoffes Holz und die Verwendung eines in unmittelbarer Nähe nachwachsenden Rohstoffes wird sichergestellt.
Frühzeitige Einbindung von Materialherstellern/Industriepartnern zum Einsatz innovativer und ressourcenschonender Produkte und Sicherung der Innenraum- und Gestaltungsqualität durch z. B.:
- Parkett Lindura von Meister – deutscher Hersteller, mit dem Blauen Engel zertifiziertes Produkt. Dünnes Furnier verpresst – harte Oberfläche für lange Lebenszeit mit geringem Materialanteil.
- Laufen – WC mit Trennsystem Save mit Reaktor (biologischer Aufbereitungsprozess) – Umwandlung des Urins in 6 % Feststoff-Dünger und
94 % destilliertes wiederverwendbares Wasser. - Gira – intelligente Kommunikationssysteme, Elektronik, Gebäudetechnik.